Buchtipp: socialnomics

Mit den Worten „It’s the economy, stupid“ übte James Carville (1992) einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl von Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, aus. Seither ist einiges passiert. Die größte Veränderung lag wohl in der Verbreitung des Internets, das in nahezu jeden Bereich der Wirtschaft und Gesellschaft eingriff. Eric Qualman beschreibt in seinem Buch „Socialnomics“ (2009) eine neue Revolution - eine Revolution, die von Menschen getragen und durch die sozialen Medien erst ermöglicht wird. So hat sich die berühmte Aussage von Carville nach Qualman (2010) mittlerweile verändert und eine neue Bedeutung erhalten: “It’s a people-driven economy, stupid“

 

Verzicht auf Konrolle

Offensives Push-Marketing wird wohl bald eher der Vergangenheit angehören. „Im Gespräch bleiben“ ist die Devise. Es ist wichtig mit den Kunden zu kommunizieren, ihre Fragen zu beantworten, ihnen Mitbestimmung anzubieten. Ehrlichkeit steht laut Qualman an vorderster Front sowie die Größe, sich als Unternehmen Fehler einzugestehen und all das auch zu kommunizieren.

Ein positives Unternehmensimage wird nicht mehr nur durch gezielte Marketingmaßnahmen erreicht werden, sondern es entsteht in zahlreichen Blogs, Tweets und in Facebook Usergroups. Negatives Feedback von wenigen Kunden kann auf virale Art und Weise massive Auswirkungen auf das Unternehmensimage haben, wenn man nicht darauf reagiert. Dessen sollten sich Unternehmen bewusst sein.

 

2-Wege-Kommunikation

In dieser Art der Kommunikation sieht der Autor viele Vorteile für Unternehmen und Endverbraucher. 2-Weg-Kommunikation ist zeitnäher als 1-Weg-Kommunikation und zudem kostengünstiger. Sie bindet den Verbraucher in den Entscheidungsfindungsprozess der Unternehmen ein  und macht Strukturen transparenter. Dies wiederum mildert einerseits die Angst vor Fehlkäufen und steigert andererseits die Identifikation mit der Marke.

„Wir bewegen uns auf eine Welt zu, in der die Performance von Produktion und Handel für den Konsumenten vollkommen transparent sein wird. Der Markt wird mit seiner Infrastruktur der sozialen Kommunikation schlechte Produkte und Services sowie hohe Handelsspannen immer weniger tolerieren.“ (Christoph Marcour)

 

Analoge Dollars gegen digitale Pennies

Kontrollierbarkeit, Kosteneffizienz und Abwanderung des Publikums gelten als Hauptgründe, dass Markenbudgets in Zukunft ins Internet fließen werden. Analyse-Tools und Content-Anpassungen in Echtzeit ermöglichen eine genauere und schnellere Abstimmung der Werbung auf den jeweiligen Kunden und kosten im Vergleich zu herkömmlichen Werbemaßnahmen nur einen Bruchteil. Auf Grund der zahlreichen demographischen Daten, die von Social Media Anwendern freiwillig zur Verfügung gestellt werden, können Botschaften an deren Lebensstil angepasst werden, sobald sich dieser ändert.

 

Unser Fazit

Das Buch vermittelt einen sehr guten Einblick in die Funktionsweise von Social Media und stellt dies in Form von kurzen Beispielen für den Leser leicht verständlich vor. Unternehmen, die sich bisher (wahrscheinlich) noch wenig mit dem Thema Social Media auseinandergesetzt haben, bekommen hier auch einen guten Überblick über erfolgreiche und weniger erfolgreiche Social Media Strategien im Bereich e-Marketing.

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