Social Media vs. Web 2.0

Social Media und Web 2.0 werden im Sprachgebrauch als Synonym bezeichnet, sie haben jedoch nach weitgehender Einigung in der Literatur eine andere Bedeutung. Eine eindeutige Differenzierung der Begriffe „Web 2.0“ und „Social Media“ wird in der Fachliteratur nicht eindeutig vorgenommen. Der Grad der Unterscheidung wird somit oftmals als unwichtig erachtet. Eine Suche auf Google ergibt 1,3 Milliarden Ergebnisse für „Web 2.0“ sowie 600 Millionen Ergebnisse, für den Begriff „Social Media“. Daraus kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass „Web 2.0“ den wesentlich häufiger verwendeten Begriff darstellt.

 

Web 2.0

Der Begriff „Web 2.0“ wurde erstmals 2004 von Tim O’Reilly anlässlich einer Konferenz verwendet, nachdem 2001 die sogenannte „Internet-Blase“ geplatzte ist und das Vertrauen in das Internet erschüttert war. O’Reilly (2004) bezeichnet das Web 2.0 als eine Einstellung und Lebensweisheit: „Web 2.0 is an attitude rather than a technology“ (Vgl. Lee, 1989).

Web 2.0 ist somit eine Entwicklung weg von einem einseitigen Informationsspeicher und stellt eine interaktive Plattform, in welche der User aktiv in die Wertschöpfung eingreift, dar. Die wichtigsten Merkmale des Web 2.0 sind: Interaktivität/Dynamik/Dezentralität

Der Wunsch von Tim Burners-Lee (1989), das Internet als „Mitmachmedium“ zu gestalten und zu nutzen ist 2012 bereits gelebte Realität.

Social Media

Es hat sich in der Literatur keine klare Definition für Social Media durchgesetzt. Lon Safko und David K. Brake (2009) haben eine Definition in ihrem Buch „The Social Media Bible“ veröffentlicht, die klar und prägnant die wichtigsten Punkte enthält: „Social media refers to activities, practices, and behaviors among communities of people who gather online to share information, knowledge, and opinions using conversational media. Conversational media are Web-based applications that make it possible to create and easily transmit content in the form of words, pictures, videos, and audios.“ (Safko/Brake, 2009, S. 6.)

Der Begriff Social Media berücksichtigt viele Gesichtspunkte, die folglich zusammenwirken. Das Web 2.0 bietet hierzu die technischen und operativen Möglichkeiten, um aus dem Internet Portale zur aktiven Mitgestaltung zu entwickeln. Das Web 2.0 ist somit eine notwendige aber keine ausreichende Voraussetzung für die Bildung der Welt der sozialen Medien. Den ausschlaggebenden sozialen Aspekt stellen die User selbst dar, von denen die Aktivitäten der sozialen Medien ausgehen. Den Grundstein für diese Aktivitäten bilden Online Communities oder auch Social Communities. Dabei handelt es sich um Anwendungen im WWW, welche eine Unterhaltungsplattform für die User darstellen. Der Informationsaustausch beschränkt sich bei diesen Portalen nicht nur auf Textinhalte – die Medien bieten Kommunikation und Interaktion in Form von Bildern, Videos, Audio, Umfragen, etc.

In dieser Arbeit wird für Web 2.0 die oben genannte Definition zu Grunde gelegt. Folglich ist das Web 2.0 somit nicht nur Indikator für den technologischen Fortschritt, sondern mehr noch die gesellschaftliche Basis der sozialen Medien. Durch den Fortschritt des Internets wurde den Usern die Interaktivität näher gebracht und somit der Grundgedanke der sozialen Medien möglich gemacht.

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